Mit modu­larer Cloud-Applikation zur digitalen Bauplanung

Entwicklung einer web­basierten Planungs- und Bemes­sungs­software für Bau­elemente: Scalix®

Schöck Bauteile GmbH

Komplet­tlösung mit integrierter Frei­form­berechnung ein­malig in der Branche

Modularer Aufbau ermöglicht Skalierung und Er­weiterungen

Flexible Versio­nierung erlaubt Projekt­bearbeitung in beliebigen Release-Versionen

Ich finde eine Beta­phase, in der keiner­lei Bugs oder ander­weitige Auffällig­keiten in der Software auf­treten, echt unge­wöhnlich. Aber gerade mit Blick auf unsere extrem auf Sicher­heit bedachte Branche, ist das natürlich eine tolle Sache.
Nora Legittimo
Chief Digital Officer (CDO), Schöck Bauteile GmbH

Das Projekt

Projektdauer
Frühjahr 2020 bis Herbst 2021 (Release)
kontinuierliche Weiterentwicklung,
Implementierung weiterer Module

Leistungen

  • Requirements Engineering
  • Prototyping (MVP)
  • UX-/UI-Design
  • Softwareentwicklung (Back-/Frontend)
  • DevOps
  • Support

Technologien

  • ASP .NET Core
  • Angular
  • Azure Active Directory B2C
  • Azure Application Insights
  • NGXS / NGRX
  • Jest, Cypress, ESLint
  • Prettier
  • Calculix
  • AutoMapper
  • Swashbuckle (Swagger UI)
  • Docker, Kubernetes, Terraform

Schöck Bauteile GmbH

Die Schöck Bauteile GmbH aus Baden-Baden ist Herz­stück und Zentrale der Schöck AG. Die inter­national agieren­de Unter­nehmens­gruppe be­schäftigt der­zeit rund 1.100 Mit­arbeitende an 19 Stand­orten und ist in 40 Märkten aktiv. Mit sechs Jahr­zenten Er­fahrung in der Bau­zu­lieferer­branche liegt der Schwer­punkt des Unter­nehmens auf der Ent­wicklung und Her­stellung von Pro­dukten zur Ver­minderung von Wärme­brücken an aus­kragenden Bau­teilen, Lösungen zur Ver­meidung von Tritt­schall sowie thermisch tren­nende Fassaden­befestigungen und zeit­gemäßer Be­weh­rungs­technik.

Tragendes Wärmedämmelement: der Schöck Isokorb®
(Quelle: Schöck Bauteile GmbH)

Ausgangs­situation und Heraus­forderungen

Die Digitalisierungs­strategie von Schöck sieht vor, die Positio­nierung der physischen Schöck Pro­dukte digital zu unter­stützen. Dafür sollen die Produkte und deren Ein­satz virtuell abgebildet und simuliert wer­den. Die Heraus­forderung dabei: Schöck Produkte sind er­klärungs­bedürftig und die Auslegung richtet sich stark nach dem jeweiligen bau­spezifischen Szenario. Man kann sie nicht einfach „von der Stange“ kaufen.

Beispiel: Schöck Isokorb® für Balkone

Das wohl bekannteste Schöck Produkt ist der Isokorb®. Dabei handelt es sich um standardisierte Wärme­dämm­elemente, die zwei Funk­tionen haben: Zum einen tragen sie aus der Gebäude­hülle aus­kragende Bau­teile, wie Bal­kone. Zum anderen vermindern sie dort auftretende Wärme­brücken – entkoppeln also die, den Widrig­keiten aus­ge­setzten, Bal­kone vom rest­lichen Ge­bäude. Der Haken an der standard­isierten Produkt­linie: Nicht jeder Balkon ist identisch und durch die tragende Funktion ist es enorm wichtig, die richtigen Isokorb® Modelle zu ver­bauen. Die Aus­wahl trifft der Tragwerks­planer. Er muss berechnen, welche Kräfte am Balkon einwirken. Hat er diese Kräfte ermittelt, kann er die ent­sprechenden Isokorb® Modelle auswählen.

Zwar unterstützt Schöck Tragwerks­planer bei dieser Arbeit bereits mit einer Desktop­an­wendung, jedoch handelt es sich dabei um eine sta­tische Soft­ware, die nicht zentral versioniert werden kann. Dem­nach ist es nur mit hohem Auf­wand möglich, Up­dates oder neue Schöck Pro­dukte ein­zu­pflegen.

Außer­dem ist es für den Anwender bisher nicht möglich, beliebige Balkon­grundrisse zu berechnen. Plant ein Architekt einen Balkon nicht recht­winklig, kann der Tragwerks­planer diesen über die Bestands­software nicht be­rechnen. In der Folge muss er das Tool wechseln und die ein­wirkenden Kräfte mit kommerziellen Statik- und FE-Pro­grammen durch­führen. Die Produkt­auswahl erfolgt dann händisch und aufwendig mit Hilfe der zur Verfügung stehenden technischen Produkt­informationen. Es kommt zu einem Medien­bruch, der zu Mehr­arbeit und erhöhter Fehler­anfälligkeit führt.

Flexibilität, Flexibilität, Flexibilität

Der Isokorb® ist nur eines der Schöck Pro­dukte, die mittels Scalix® bemessen werden sollen. Die mannig­faltigen An­forderungen an die Appli­kation können mit einem Wort zusammen­gefasst werden – Flexibilität:

  • Die Applikation soll nach und nach das gesamte Schöck Produkt­portfolio ab­bilden können
  • Es muss sicher­gestellt werden, dass Up­dates sowie weitere Produkt­typen und -modelle integriert werden können
  • Die Applikation soll viel­fältigste architek­tonische Formen berechnen können
  • Je nach Land muss es eine unter­schiedliche Version geben, um länder­spezifischen Bau­zu­lassungen und Normen gerecht zu werden

Lösung und Ergebnisse

Um den vielen Anforderungen nach Flexi­bilität gerecht zu werden, ent­wickelten wir Scalix® als web­basierte, modular auf­ge­baute Cloud-Applikation. Gemein­sam mit Schöck arbeiten wir hier­für Hand in Hand im agilen Team und konnten folgende primäre Features und Vorteile realisieren:

Cloud-Applikation erlaubt flexible Versionierung

Die komplette Web­applikation läuft in Microsoft Azure und kann über die intuitive Web­oberfläche direkt im Browser genutzt werden. Die Soft­ware muss dem­nach nicht lokal installiert werden und die Anwender können immer auf die aktuelle Version zugreifen. Das erlaubt, dass neue Schöck-Produkte sowie neue Features oder Up­dates ein­fach integrier­bar sind. Um es den Anwendern noch einfacher zu machen, verfügt Scalix® über einen zusätzlichen Clou: Ein Projekt wird auto­matisch in der Release-Version geladen, in der es ur­sprünglich an­ge­legt wurde. Gerade bei lang­wierigen Bau­projekten erspart das oft­mals versions­bedingte Nach­arbeiten und hilft bei der Nach­verfolg­barkeit von Projekt­details.

Integrierte Frei­form­berechnung verhindert Medienbrüche

Scalix® ermöglicht es über ein Kräfte­modell, das mit der Finite-Elemente-Methode arbeitet, jede be­liebige Form ab­zu­bilden. Dabei werden kom­plexe Formen in viele kleine, aber geo­metrisch einfach be­rechen­bare Teil­gebiete (finite Elemente) auf­ge­teilt, wo­durch schließlich die physika­lischen Kräfte für die gesamte Form berechnet werden können. Die so ge­wonnenen Werte fließen in den Solver, der mittels einer eigens ent­wickelten Heu­ristik die – hin­sichtlich Statik und Wirt­schaft­lichkeit – opti­male Aus­wahl an Schöck-Produkten trifft. Somit ermöglicht es Scalix® den Trag­werks­planern ein breit­gefächertes Anwendungs­spektrum auto­mati­siert inner­halb eines Tools zu tätigen. Das spart nicht nur Zeit, son­dern beugt auch Medien­brüchen vor. Solch eine Komplett­lösung mit inte­grierter Frei­form­be­rechnung ist der­zeit ein­malig in der Branche.

Mit der Finite-Elemente-Methode können auch Freiformen berechnet werden (Quelle: Schöck Bauteile GmbH)


Und noch mehr: der Rechen­kern des Bemessungs­moduls ist so konzipiert, dass er zu­künftig in anderen Planungs­soft­ware­lösungen integriert werden kann. Das ermöglicht es auch Tragwerks­planern, die mit kommer­ziellen Statik- und FE-Pro­grammen arbeiten, die Scalix®-Features zu nutzen und damit in ihrer ge­wohnten Arbeits­um­gebung zu bleiben. Back­end und Fron­tend sind also klar von­ein­ander ge­trennt, was noch mehr Flexi­bilität er­laubt.

Modularer Auf­bau er­mög­licht Skalierung

Scalix® wurde so ent­wickelt, dass künftig weitere Module im­ple­mentiert werden können. Der­zeit ist es möglich thermisch ge­trennte Balkon­an­schlüsse und Quer­kraft­dorne in Dehn­fugen zu be­messen. Die Vision sieht vor, zukünftig das fast kom­plette Schöck Produkt­port­folio via Scalix® ab­zu­bilden. CDO Nora Legittimo findet dafür ein schönes Bild: „Für uns ist das alles eine Art Wohn­ge­mein­schaft: Scalix® stellt die Wohnung dar, die Balkon- und Dehn­fugen-Module sind die ersten Mit­be­wohner. Nach und nach werden weitere Be­wohner ein­ziehen.“ Neben weiteren Pro­dukten wird Scalix® aber auch weitere Länder be­dienen können, um länder­spezifische Bau­zu­lassungen zu be­rück­sichtigen.

Die Bemessungssoftware Scalix® ist modular aufgebaut (Quelle: Schöck Bauteile GmbH)

Warum generic.de?

Zunächst waren beim Scalix®-Projekt schnelle Er­geb­nisse ge­fragt. CDO Nora Legittimo erinnert sich: „Die Hands-On-Mentalität gerade zu Beginn des Projekts – als es darum ging einen MVP für die Messe digitalBAU zu ent­wickeln – hat uns gezeigt, dass unsere Unter­nehmen zusammen­passen.“ Doch nicht nur diese Macher-Einstellung verbindet Schöck und generic.de.

Einen weiteren Werte-Match gibt es bei der Thematik Nach­haltigkeit. Denn Lang­lebigkeit und ein hoher Qualitäts­anspruch zeichnet nicht nur die Bau­elemente von Schöck seit jeher aus. Auch wir haben uns der Nach­haltigkeit ver­schrieben, indem wir unsere Soft­ware­lösungen seit 2010 konsequent nach Clean Code Development ent­wickeln. Das Werte­system hilft unseren Ent­wicklern dabei Quell­code zu schreiben, der sich durch hohe Les­barkeit, Nach­voll­zieh­barkeit und Flexi­bilität in der Weiter­ent­wicklung aus­zeichnet. Dieses Vor­gehen über­zeugte auch Schöck im Laufe des Projekts. CDO Nora Legittimo: „In der Beta­phase wie auch beim Launch mussten wir uns nie mit dem Thema ‚Das-funktioniert-nicht‘ rum­schlagen. Es ging eher darum, welche Funktionen wünschen wir uns noch zusätzlich. Das klassische Bananen-Software-Problem – die Software reift beim Einsatz und beim Kunden – traf nicht zu. Dabei hat uns die Fokussierung im Vor­feld auf die Code-Qualität, die hinter­her raus­kommt, enorm geholfen.“

In eine ähnliche Kerbe schlägt die ganz­heitliche Projekt­führung. Es ging nie darum nur Code zu schreiben. Im Fokus lag auch immer die Customer Journey. „Wir bewegen uns jetzt in einer Web-Oberfläche – in der Ver­gangen­heit war das alles eine ganz andere technische Lösung. Deshalb war es uns auch so wichtig ge­meinsam mit dem UX-Team die Usability der Lösung und die Akzeptanz unserer Kund­schaft aus­giebig zu testen.“, erinnert sich Nora Legittimo. Die Beta­phase bot dafür den per­fekten Rahmen und half unserem UX-Team die Anwender­innen und An­wender noch besser kennen- und verstehen zu lernen. Learnings, durch die wir die Release-Version optimieren konnten und die auch bei der Ent­wicklung der folgenden Module wert­vollen Erfahrungs­schatz bergen.

Das klassische Bananen-Software-Problem – die Soft­ware reift beim Ein­satz und beim Kunden – traf nicht zu. Dabei hat uns die Fo­kus­sierung im Vor­feld auf die Code-Qualität, die hinter­her raus­kommt, enorm geholfen.
Nora Legittimo
Chief Digital Officer (CDO), Schöck Bauteile GmbH
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